Erfahrungsbericht von Gert Maser.
Am 9.7.2022 war ich beim Albstadt Bikemarathon. 83 km und 2000 hm sind mit dem Mountainbike zu fahren – für Hobbyfahrer wie mich eine echte Heraufforderung. Das Rennfeeling, das man in Albstadt geboten bekommt war für mich einzigartig. Es fahren auch Profis mit und dementsprechend ist die Organisation und vor allem die Stimmung top.
2.500 Teilnehmer müssen vom Veranstalter „gebändigt“ werden. Daher gibt es 7 Startblöcke, je nach Leistungsklasse. Die Profis starten natürlich im Ersten, ich im Letzten. Der Startplatz spielt aber überhaupt keine Rolle, man wird von der ersten Minute von den 15.000 Zuschauern angefeuert, egal ob man die Startlinie als Erster oder Letzter überfährt. Auch auf der Strecke stehen immer wieder Albstädter die wirklich jeden Fahrer mir Glockenläuten, Rätschen oder Tröten die Berge hochjubeln.
Verpflegungsstationen gibt es insgesamt 4 über die Strecke verteilt. Bei der ersten, nach 15 km, hab ich, ganz profimäßig, auf einen kurze Pause verzichtet und beim Fahren nur einen Becher mit Wasser geschnappt. Das war ein Fehler. Die Pause und das Essen eines Energieriegels musste ich dann nämlich schon 5 km später wegen einer Schwächephase nachholen. Alle nachfolgenden Verpflegungsstationen habe ich dann nicht mehr ausgelassen. Bei einer hatte man mir sogar eine Thaimassage angeboten. Toll. Die wollte ich natürlich haben! Das Angebot hat sich dann aber leider als Spaß herausgestellt…
Bei Kilometer 30 gibt es eine kurze aber steile Sprintwertung bei der jeder Fahrer mit Namen angekündigt wird. Auf meine Zeit habe ich da aber nicht geachtet sondern, im Gegensatz zu den Profis, nur geschaut, dass ich beim Bezwingen des Hügels im Angesicht der Zuschauer eine einigermaßen anständige Figur abgebe.
Die meisten Höhenmeter macht man in Albstadt übrigens erst auf den letzten 30 km, die sind wirklich hart. Immer wenn man denkt jetzt kann’s nur noch bergab gehen kommt schon wieder ein Anstieg und zwar ein steiler! Das erklärt auch warum die letzte Verpflegungsstation nur 10 km vor dem Ziel ist, denn danach kommt, wie kann es auch anders sein, ein Berg. Die Anfeuerungsrufe der Zuschauer haben mich meine Oberschenkelkrämpfe aber doch irgendwie vergessen lassen und tatsächlich ging es dann die letzten 3 km der Strecke bergab und ich rollte, kaputt aber stolz, durchs Ziel.